Ein Opfer der abrupt abgebrochenen Perestrojka: Die Aktauer Zahnpastafabrik.
Ein sowjetischer Ministerratsbeschluss von 1989 forderte, dass Grossbetriebe im Rüstungssektor vermehrt auch Konsumgüter herstellen sollten (s.u.). Das PGMK erhielt den Auftrag, die Sowjetunion jährlich mit 200 Mio. Zahnpastatuben zu beliefern, also die grösste Zahnpastafabrik der Sowjetunion zu bauen. Weil beim Urangewinn auch Nebenprodukte entstehen wie Phosphor, das man eben für Zahnpasta braucht (bisher wurde damit schon lange immer auch Dünger hergestellt). Gesagt, getan, mit Hilfe einer italienischen Firma (s.u.) wurde diese Fabrik gebaut. Sie produzierte nur ein paar Wochen lang, weil es dann die Sowjetunion plötzlich nicht mehr gab, und die Anlieferung der verschiedenen nötigen Zahnpastakomponenten aus den ehemaligen Sowjetstaaten, die man nicht vor Ort hatte, horrend teuer wurde. Somit wurde das Projekt abgeblasen. Den Arbeitern wurde der Lohn in Form von Zahnpasta ausbezahlt. Was mit der Fabrik passiert ist, wissen wir (noch) nicht.
Der Ministerratsbeschluss Nr. 23 von 1989 lautet: "Über die
Gewährleistung der Erhöhung der Warenfertigung für den Volksbedarf durch
Unternehmen und Vereinigungen des Rüstungsindustriekomplexes"
(Об
обеспечении наращивания выпуска товаров народного потребления
предприятиями и объединениями комплекса оборонных отраслей
промышленности) | |
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